Lew Sinowjewitsch Kopelew (1912–1997)

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In Charkiw, 1930/31.

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Lew Kopelew (mit Zeitung) mit einer Studentenbrigade, 1940er Jahre.

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Lew Kopelew nach der vorzeitigen Entlassung in einem Telegramm an seine Eltern: „Bin nach Hause zurückgekommen. Küssen und erwarten Euch. Lewa“

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In Köln, 1995.

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Lew Kopelew, 1912 in Kiew geboren, studiert ab 1938 in Moskau Germanistik, Philosophie und Geschichte. Im Zweiten Weltkrieg ist er Offizier in einer Einheit für „Feindpropaganda“ u. a. in Ostpreußen und kritisiert aus dieser Perspektive das Verhalten der sowjetischen Soldaten gegenüber den Deutschen. 1945 erfolgt zunächst sein Parteiausschluss; eine Anklage wegen Befehlsverweigerung wird jedoch fallengelassen. Wegen „Propagierung des bürgerlichen Humanismus, Mitleid mit dem Feind und Untergrabung der politisch-moralischen Haltung der Truppe“ wird er 1947 zu zehn Jahren Lager und fünf Jahren Verbannung verurteilt. 1954 kann er vorzeitig nach Moskau zurückkehren und arbeitet als Germanist und Literaturwissenschaftler. Als er gegen den Einmarsch sowjetischer Truppen in die Tschechoslowakei protestiert, verliert er seine Stelle und erhält Schreibverbot. Während einer Reise zu Heinrich Böll nach Deutschland wird er 1981 zusammen mit seiner Frau aus der Sowjetunion ausgebürgert. Lew Kopelew stirbt 1997 in Köln.