Jakow Fridrichowitsch Maier (1885–1943)
Jakow Maier wird 1885 in einer Bauernfamilie im Wolgagebiet geboren. In der Sowjetunion werden nicht nur relativ wohlhabende, sondern fast alle selbstständigen Bauern als „Kulaken“ bezeichnet. Insbesondere gegen jene, die sich der Kollektivierung widersetzen, werden drastische Strafmaßnahmen verhängt. Die sogenannte Entkulakisierung betrifft 1929 auch Jakow Maier. Ihm wird das Wahlrecht entzogen und sein gesamter Besitz – Gehöft, Land, Vieh und Maschinen – konfisziert. 1930 wird er aus seinem Dorf ausgewiesen, 1934 zur Zwangsarbeit und ein Jahr später wegen angeblicher Spionage und konterrevolutionärer Tätigkeit zu zehn Jahren Lager verurteilt. Zwei Jahre vor Haftende stirbt Jakow Maier 1943 im Gulag. Von ihm sind keine Fotos überliefert.