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Selbstgefertigte Puppe „Ljubotschka“, Lager Potma (Mordwinische ASSR), 1941.

Die Puppe fertigte sich die Gefangene Alexandra Stogowa als Erinnerung an ihre Tochter an. Während sie selbst sich in Lagerhaft befand, meldete sich ihre Tochter freiwillig an die Front und erhielt verschiedene hohe Auszeichnungen. A. Stogowa (1899–1981), russische Juristin und Philologin, 1938 Verurteilung zu fünf Jahren Zwangsarbeit, Lager in der Mordwinischen ASSR.

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Selbstgefertigte Puppe „Ljubotschka“, Lager Potma (Mordwinische ASSR), 1941.

Die Puppe fertigte sich die Gefangene Alexandra Stogowa als Erinnerung an ihre Tochter an. Während sie selbst sich in Lagerhaft befand, meldete sich ihre Tochter freiwillig an die Front und erhielt verschiedene hohe Auszeichnungen. A. Stogowa (1899–1981), russische Juristin und Philologin, 1938 Verurteilung zu fünf Jahren Zwangsarbeit, Lager in der Mordwinischen ASSR.

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Selbstgefertigte Puppe „Ljubotschka“, Lager Potma (Mordwinische ASSR), 1941.

Die Puppe fertigte sich die Gefangene Alexandra Stogowa als Erinnerung an ihre Tochter an. Während sie selbst sich in Lagerhaft befand, meldete sich ihre Tochter freiwillig an die Front und erhielt verschiedene hohe Auszeichnungen. A. Stogowa (1899–1981), russische Juristin und Philologin, 1938 Verurteilung zu fünf Jahren Zwangsarbeit, Lager in der Mordwinischen ASSR.

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Selbstgefertigte Puppe „Ljubotschka“, Lager Potma (Mordwinische ASSR), 1941.

Die Puppe fertigte sich die Gefangene Alexandra Stogowa als Erinnerung an ihre Tochter an. Während sie selbst sich in Lagerhaft befand, meldete sich ihre Tochter freiwillig an die Front und erhielt verschiedene hohe Auszeichnungen. A. Stogowa (1899–1981), russische Juristin und Philologin, 1938 Verurteilung zu fünf Jahren Zwangsarbeit, Lager in der Mordwinischen ASSR.

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Blicke aus dem Baracken- inneren, Stickerei einer unbekannten Lagerinsassin, „Besserungsarbeitslager“ Inta (Region Workuta), Ende 1940er Jahre.

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Freiräume und Kontakte zur Außenwelt

Der Lebenswille der Häftlinge hing wesentlich von zwei Faktoren ab: dem Kontakt zu Angehörigen und der Existenz privater Rückzugsräume.

Gegen das durchorganisierte Lagerleben suchten Häftlinge nach bescheidenen Freiräumen. Selbstgefertigte Gegenstände halfen, ein Mindestmaß an Individualität zu bewahren. Religiöser Glaube konnte Halt bieten. Manchmal entstanden Freundschaften oder Liebesbeziehungen. Selten wurde den Häftlingen der Besuch von Angehörigen gewährt. Der Empfang von Briefen und Paketen war lebenswichtig. Die Hauptverwaltung Lager reglementierte den Postverkehr streng und schränkte ihn im Laufe der Jahre stark ein.

Was und wie berichtet eine Gefangene von ihren Erfahrungen ihren Angehörigen?

Brief der Gefangenen Sofja Kandalowa

Brief der Gefangenen Sofja Kandalowa an ihre Angehörigen auf einem Stück Stoff, der aus dem Lager geschmuggelt wurde. Lager in der Region Taischet, 1939.

S. Kandalowa (1902–1940), 1938 als Ehefrau eines „Vaterlandsverräters“ verhaftet und ohne Gerichtsurteil mit fünf Jahren Zwangsarbeit belegt, zunächst Haft im Temnikowsker Lager (Mordwinische ASSR), später in der Region Taischet, 1940 im Lager verstorben.

Quelle: Sammlung „Memorial“, Moskau

Übersetzung

„[...] in diesen Lagern lebten wir alle wie eine Familie und nichts kam abhanden. Aber jetzt bin ich in einem gewöhnlichen Lager, in dem alles mögliche vorkommt. Hier lebt und arbeitet es sich schwerer. Der Arbeitstag hat zehn Stunden, dort waren es acht. Wo ich arbeiten werde, weiß ich noch nicht, man hat uns Krankenschwestern zusammengepfercht, aber es sind nicht für alle Arbeitsplätze da. Ich werde wohl allgemeine Arbeit verrichten müssen [...].“

Bericht von Johanna Harms

„... aber die Posten hatten scharfe Augen. Was würde geschehen, wenn sie die Blätter entdeckten? ...“

Bericht von Johanna Harms, 1982. (1:30 Min.)

J. Harms (1908–1979), 1937 Arbeit für die Christoffel-Blindenmission in Täbris (Iran), 1941 sowjetische Besetzung von Täbris, Verurteilung zu zehn Jahren Zwangsarbeit, von 1942 bis 1952 Lagerhaft im Temnikowsker „Besserungsarbeitslager“ (Mordwinische ASSR), 1952 Entlassung, Verbannung nach Aralsk (Kasachstan), 1955 Ausreise in die Bundesrepublik.

Quelle: Johanna Harms: Im finstern Tal. Erinnerungen aus dem Lagerleben in Russland, Hermannsburg 1982.