Gulag ist die Abkürzung für „Glawnoje Uprawlenije Lagerei“ („Hauptverwaltung Lager“). Die 1930 gegründete Behörde war zuständig für die Organisation und Verwaltung der Straflager in der UdSSR. Sie war zunächst der Geheimpolizei zugeordnet, 1934 wurde sie in das Volkskommissariat für Inneres eingegliedert.

Mit dem Begriff Gulag wird zugleich das System von Zwangsarbeitslagern bezeichnet, wie es sich seit Ende der 1920er bis Mitte der 1950er Jahre über die gesamte Sowjetunion erstreckte. In den Lagern des Gulag-Systems mussten insgesamt 20 Millionen Gefangene unter teils schlimmsten Bedingungen Zwangsarbeit verrichten.

Seit dem Erscheinen von Alexander Solschenizyns Buch „Der Archipel Gulag“ steht „Gulag“ auch als Oberbegriff für alle Formen politischer Repression und Inhumanität während der Sowjetherrschaft.