Revolution und Terror
Die Bolschewiki eroberten die Macht fast ohne Blutvergießen, doch bald wurde Gewalt das nahezu einzige Mittel zur Lösung politischer und sozialer Konflikte.
Bereits 1917 entstand mit der Allrussischen Außerordentlichen Kommission zur Bekämpfung von Konterrevolution und Sabotage („Tscheka“) eine Geheimpolizei. Nach mehreren Attentaten, insbesondere der Erschießung des Chefs der Petrograder „Tscheka“ und dem Anschlag auf Lenin, proklamierte die sowjetrussische Regierung 1918 den „Roten Terror“. Er richtete sich gegen alle, die den uneingeschränkten Machtanspruch der Bolschewiki in Frage stellten. Die Kommunisten zerschlugen alle anderen Parteien: die bürgerlichen sofort, die anderen sozialistischen Parteien während des Bürgerkrieges. Die in dem Dekret über den „Roten Terror“ vorgesehene „Isolation von Klassenfeinden“ in sogenannten Konzentrationslagern beschränkte sich zunächst auf die Zeit des Bürgerkrieges.
Der Revolution folgte ein opferreicher Bürgerkrieg, der bis 1920 – in einigen außereuropäischen Regionen sogar bis 1922 – dauerte. Er bestand aus zahlreichen einzelnen Auseinandersetzungen. Der Hauptkonflikt verlief zwischen den Kräften der Revolution („Rote“) und restaurativen antibolschewistischen Kräften („Weiße“). Die „Weißen“ erhielten zeitweise ausländische Unterstützung. Ein Teil der bewaffneten Kämpfe resultierte aus nationalen Unabhängigkeitsbestrebungen.
Feliks Dzierżyński, Gründer und Vorsitzender der „Tscheka“, in Moskau (auf dem Rücksitz des Wagens), undatiert.
Quelle: Karl-Dietz-Verlag, Berlin
Demonstration in Petrograd, 1917.
Der Text auf dem Transparent lautet: „Ins Gefängnis mit den Saboteuren. Gegen sie soll sich der revolutionäre Terror richten.“
Quelle: Karl-Dietz-Verlag, Berlin